Ars docendi 12/2022
Premessa – Vorwort – Foreword [Adami]
Liebe Leserinnen und Leser,
nach einem sehr, sehr heißen Sommer sind wir wieder mittendrin im Schulgeschehen, in einem vielfach verflochtenen Miteinander, dessen Faszination, aber auch dessen Stress und Arbeitsaufwand vielen Außenstehende nicht klar ist.
Die größte Südtiroler Tageszeitung hat im Juli einen Leserbrief abgedruckt, in dem Lehrpersonen vorgeworfen wird, sie forderten immer mehr Geld und Anerkennung und täten immer weniger. Natürlich sollte man diesen Brief so schnell wie nur möglich vergessen. Und doch: Es ist eine von vielen, vielen Äußerungen, die immer wieder zeigt, wie notwendig es in der heutigen Zeit geworden ist, nicht nur seinem Beruf nachzugehen, sondern nach außen hin auch immer wieder zu zeigen, was in der Schule alles getan wird, wie es getan wird und die Anderen verstehen zu lassen, was guter Unterricht tatsächlich bedeutet.
Dazu gehört neben guter Verbandsarbeit auch die regelmäßige Reflexion über das eigene Tun und der Austausch mit anderen. Erst in diesem Austausch – auch mit ungewohnten und anderen Sichtweisen - erwächst Weiterdenken, Weiterentwicklung. Anregung.
Und das versuchen wir auch in dieser 12. Nummer von Ars docendi:
Wir veröffentlichen 3 Beiträge aus einem hochinteressanten Tagungsband (Δωρεά), der anlässlich einer spannenden zweisprachigen Tagung im Frühjahr 2022 in Bozen entstanden ist: „Lateinische Grammatik zwischen Lust und Frust: Überlegungen zu einem zeitgemäßen Grammatikunterricht“ / Grammatica Latina: analisi e logica di una lingua – prospettive per un nuovo accesso a una lingua antica (organisiert von der Academia Didactica Athesina im Rahmen des CLE). Es ging um Grammatikunterricht in der heutigen Zeit: Welche Kompetenzen streben wir an, warum, wie können solche Kompetenzen aufgebaut werden? Der gesamte Tagungsband kann unter folgender Mailadresse unentgeltlich bestellt werden: Martina.Adami@schule.suedtirol.it.
Unter anderem ist in dem Band auch ein neues Lehrwerk aus Österreich vorgestellt worden: Renate Oswald und Renate Glas präsentierten das Lehrwerk „Contactus“ mit einem ganz besonderen Grammatikzugang.
Matthias Korn (Dresden) stellt nun in dieser Nummer von Ars docendi ein weiteres Lateinlehrbuch vor.
In der letzten Nummer von Ars docendi ist auch ein weiterer Beitrag zu den Lateinzertifizierungen versprochen worden. Dieser Beitrag von Euroclassica, der zweite aktuell wichtige Versuch, auch für Latein Zertifizierungen anzustreben, kann nun genauer nachgelesen werden.
Ein Kurzbericht aus Cividale über ein wunderschönes, vom CLE angeregtes Projekt, Myth-Writing, das in den nächsten Jahren ergänzt und auch auf andere Städte und Länder erweitert werden sollte, ist ebenso zu finden wie ein Beitrag von Fabrizio Manco über Magie und Fantasy und spannende Entwicklungen von der Antike bis heute.
Aus Trient erreicht uns ein Essay einer sehr geschätzten Kollegin, die mit September in den wohlverdienten Ruhestand geht.
Wie immer wünschen wir auch diesmal interessante Lektüre.
Und leiten Sie den Hinweis auf Ars docendi bitte weiter, wenn ihnen die Beiträge zusagen.
Für die Redaktion
Martina Adami